20-Euro-Silbermünze 2024 "125. Geburtstag Erich Kästner"

Erich Kästner ist einer der meistübersetzten Autoren des 20. Jahrhunderts. Er war nicht nur Schriftsteller, sondern auch, unter anderem, Lyriker, Publizist, Drehbuchautor und Kabarettdichter.
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Übersicht Details

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Künstler: Jordi Truxa, Neuenhagen bei Berlin
Ausgabetermin: 5. September 2024
Prägestätte: München (D)
Masse: 18 g
Durchmesser: 32,5 mm
Material: Sterlingsilber (Ag 925)
Nominal: 20 Euro
Randschrift: ES GIBT NICHTS GUTES/ AUßER: MAN TUT ES ●
Prägequalität: Spiegelglanz
Auflage: max. 100.000 Stück

Beschreibung Münze

Beschreibung Münze

Eines der Zitate von Erich Kästner prägt auch die Randschrift der 20-Euro-Sammlermünze: „Es gibt nichts Gutes, außer man tut es.“ Die Münze, gestaltet vom Künstler Jordi Truxa aus Neuenhagen b. Berlin, bezieht sich sowohl auf den Autoren als auch auf sein Werk. Sie zeigt im markanten Profil den kritischen und positiven Schriftsteller der späteren Lebensjahre und verknüpft die Strichzeichnung mit einem architektonisch gegliederten Bücherstapel, der neben dem Buch seines Lebens (1899-1974) seine bekanntesten Kinderromane enthält und durch die Kolorierung wirkungsvoll hervorgehoben wird. Zusammen mit einem lesenden Kinderpaar im Vordergrund verdeutlicht die Komposition hervorragend die zeitlose, generationsübergreifende Bedeutung seines Schaffens. Die Wertseite mit dem Bundesadler, dessen Flügel aus Buchseiten bestehen zu scheinen, folgt der Lebendigkeit der Bildseite.

Hintergrundinformationen

Hintergrundinformationen

Zeitlose Klassiker sind neben seinen oft humoristisch-melancholischen Gedichten vor allem seine Kinder- und Jugendbücher, die (fast) jeder in Deutschland kennt. Die 20-Euro-Sammlermünze würdigt Person und Lebenswerk des beliebten Literaten.

„Emil und die Detektive“, „Pünktchen und Anton“, „Das fliegende Klassenzimmer“, „Das doppelte Lottchen“ oder „Die Konferenz der Tiere“ – Millionen von Kindern sind mit den Geschichten von Erich Kästner groß geworden. Doch als selbsternannter „Moralist“ und „Urenkel der deutschen Aufklärung“ schrieb er ebenso für Erwachsene und bediente dabei viele Genres und Medien. Er wurde unter anderem mit dem Georg-Büchner-Preis, dem Großen Bundesverdienstkreuz und der Hans-Christian-Andersen-Medaille ausgezeichnet, für das Drehbuch zum Film „Das doppelte Lottchen“ erhielt er den deutschen Filmpreis. Von 1951 bis 1962 war er Präsident des westdeutschen PEN-Zentrums.

Erich Kästner, 1899 geboren, wuchs in kleinbürgerlichen Verhältnissen in Dresden-Neustadt auf. Seine Mutter kämpfte energisch dafür, ihrem Sohn einen sozialen Aufstieg und Zugang zu kultureller Bildung zu ermöglichen. 1919 legte Kästner sein Abitur mit Auszeichnung ab, im Anschluss studierte er in Leipzig Germanistik, Geschichte, Philosophie, Zeitungskunde und Theaterwissenschaften. Nach der Promotion im Jahr 1925 und einer Anstellung als Redakteur der Neuen Leipziger Zeitung zog er 1927 nach Berlin und erlebte dort seinen Durchbruch und seine „goldenen Jahre“ als Schriftsteller. 1933 wurde er mit einem Publikationsverbot in Deutschland belegt, er war Augenzeuge, als bei der Bücherverbrennung im Mai 1933 auf dem Berliner Opernplatz auch seine Werke ins Feuer geworfen wurden. Dennoch blieb er in Deutschland und arbeitete unter Pseudonym für Theater und Film. So schrieb er 1941 das Drehbuch für den Ufa-Jubiläumsfilm „Münchhausen“.

Nach Kriegsende, als es darum ging, einen geistigen und kulturellen Neuanfang zu gestalten, erlebte seine Schaffenskraft einen zweiten Höhepunkt. Er war als Vertreter eines „anderen“ Deutschlands gefragt und im Gegensatz zu vielen emigrierten Autorinnen und Autoren auch vor Ort. Neben seiner produktiven literarischen Tätigkeit unterstützte er zum Beispiel den Aufbau der Internationalen Jugendbibliothek in München und äußerste sich als öffentliche Person zunehmend politisch, etwa bei Aktionen gegen die atomare Aufrüstung. Mit Beginn der 1960er-Jahre nahm seine Schaffenskraft ab, er litt unter zahlreichen physischen und psychischen sowie Alkoholproblemen und verbrachte Monate in Sanatorium.

Erich Kästner starb 1974. Beigesetzt ist er auf dem St. Georgs-Friedhof in München-Bogenhausen. Dass seine Werke so zeitlos sind, obwohl er sie mit Blick auf seine Zeit verfasste, macht ihn heute noch zu einem bekannten und viel gelesenen Autoren, dessen pazifistische Grundeinstellung jederzeit spürbar ist. Einige seiner Bonmots und Zitate sind in den Sprachgebrauch übergegangen, ohne dass Ursprung und Verfasser noch geläufig wären, etwa „Nie dürft ihr so tief sinken, von dem Kakao, durch den man euch zieht, auch noch zu trinken!“