Die kleinen Schätze
Sie gelten inzwischen als eines der beliebtesten Sammelgebiete, sicherlich auch aufgrund ihres geringen Nominals: 2-Euro-Gedenkmünzen. Aktuelle deutsche Münze ist das Motiv „Saarland (Saarschleife)“ aus der Serie „Bundesländer II“ (Ausgabe: 16.01.2025). Aber was verbirgt sich hinter den 2-Euro-Gedenkmünzen? Wie kam es zu ihrer Einführung? Und wie unterscheiden sie sich von „normalen“ 2-Euro-Münzen?
Der Euro wurde als Bargeld ab dem 01.01.2002 von fünfzehn europäischen Ländern ausgegeben. Jedes Land prägte (und prägt) seine eigene 2-Euro-Kursmünze (auch als Umlaufmünze bezeichnet). Um bezüglich des neuen Bargeldes keine Verwirrung zu stiften, wurden zunächst keine zusätzlichen 2-Euro-Gedenkmünzen ausgegeben. Dies änderte sich mit dem Beschluss der Europäischen Kommission vom 30. September 2003: Darin wurde die Möglichkeit festgeschrieben, ab 2004 2-Euro-Gedenkmünzen ausgeben zu können. Als erstes machten davon Griechenland, Finnland, Italien, Luxemburg, San Marino und der Vatikan Gebrauch. Seitdem darf jedes Land, das den Euro als offizielle Währung verwendet, jährlich bis zu zwei 2-Euro-Gedenkmünzen ausgeben.
Motive, Maße und besondere Münzen
Die Münzen erinnern zum Beispiel an historische Ereignisse oder würdigen aktuelle Geschehnisse, die von kultureller Bedeutung für das jeweilige Land sind. Beim Material (Bimetall) und bei den Eigenschaften (Masse, 8,5 g; Durchmesser: 25,75 mm) entsprechen sie den regulären 2-Euro-Kursmünzen und haben wie diese alle eine identische Wertseite. Sie zeigt seit 2007 den kompletten europäischen Kontinent und nicht wie zuvor nur die Länder, die Mitglied der EU sind. Damit einher geht, dass alle 2-Euro-Gedenkmünzen im gesamten Euro-Raum offizielles Zahlungsmittel sind – anders als etwa 5-, 10-, 20- oder 25-Euro-Sammlermünzen des jeweiligen Landes, die nur dort im Bargeldverkehr akzeptiert werden.
Die erste 2-Euro-Gedenkmünze stammt aus Griechenland. Sie wurde 2004 anlässlich der Olympischen Spiele in Athen ausgegeben. Die zurzeit teuerste 2-Euro-Gedenkmünze – gleichzeitig ist sie mit einer Auflage von 20.001 Stück die seltenste – ist die monegassische Ausgabe zum 25. Todestag der Fürstin Gracia Patricia im Jahr 2007. Sie wird zu Preisen von bis zu 5.000 Euro gehandelt.
Eine für alle: die Gemeinschaftsausgabe
Will ein Land eine 2-Euro-Gedenkmünze ausgeben, informiert es die Europäische Kommission über dieses Vorhaben. Die maximale Auflage wird von der Europäische Zentralbank (EZB) genehmigt. Neben den beiden „regulären“ 2-Euro-Gedenkmünzen, die jedes Land pro Jahr individuell ausgeben darf, kann eine dritte, länderübergreifende Ausgabe hinzukommen: Die 2-Euro-Gemeinschaftsausgaben der Euro-Staaten würdigen besondere Anlässe, die im Zusammenhang mit der Europäischen Union bzw. Währungsunion stehen. Sie erscheinen mit einheitlichem Motiv, das sich in einzelnen Ländern lediglich im Detail unterscheidet. Bisher gibt es fünf Gemeinschaftsausgaben:
• 50 Jahre Römische Verträge (2007)
• 10 Jahre Wirtschafts- und Währungsunion (2009)
• 10 Jahre Euro-Bargeld (2012)
• 30 Jahre Europa-Flagge (2015)
• 35 Jahre Erasmus-Programm (2022)
• 50 Jahre Römische Verträge (2007)
• 10 Jahre Wirtschafts- und Währungsunion (2009)
• 10 Jahre Euro-Bargeld (2012)
• 30 Jahre Europa-Flagge (2015)
• 35 Jahre Erasmus-Programm (2022)
Die längste 2-Euro-Serie
Einige Länder geben auch Serien aus. Die bekannteste und längste ist die deutsche Serie „Bundesländer“, mit der von 2006 bis 2022 ausgewählte Sehenswürdigkeiten und Besonderheiten der Bundesländer gewürdigt wurden. Aufgrund des großen Erfolges wurde die Serie ab 2023 verlängert: „Bundesländer II“ setzt die numismatische Reise durch die Vielfalt unseres Landes bis 2038 fort. Die Münze 2025 widmet sich dem Saarland und zeigt mit der Saarschleife eine der bekanntesten touristischen und landschaftlichen Attraktionen des Saarlandes.
Alle Informationen zur Münze finden Sie hier.