Das Münzmotiv, gestaltet vom Künstler Reinhard Eiber aus Feucht, orientiert sich an hölzernen Schwibbögen des 20. Jahrhunderts. Gezeigt werden Motive der heimatlichen Stube mit Vorbereitungen zum Heiligen Abend. Das Emblem der beiden Bergmänner mit den sächsischen Kurschwertern sowie Hammer und Schlägel verweist auf die Verwendung des Schwibbogens im bergmännischen Kontext. Das sehr ausgewogene Gesamtbild besteht aus den charakteristischen Merkmalen eines Schwibbogens und wird durch die serifenlose Schrift umschlossen, die im unteren Zentrum das Bergbauemblem einfasst. Die Wertseite mit dem würdevollen Adler harmoniert hervorragend mit dem klar ausgearbeiteten Konzept der Bildseite.
Sein Name leitet sich von „Schwebebogen“ ab, der architektonischen Bezeichnung für einen Bogen, der frei zwischen zwei Mauern schwebt.
Beim erzgebirgischen Schwibbogen handelt es sich um ein mit Kerzen bestücktes, weihnachtliches Objekt, das vereinzelt ab dem 18. Jahrhundert in Kirchen und im bergmännischen Kontext Erwähnung findet und ursprünglich aus Eisen geschmiedet wurde. Einer der ersten noch erhaltenen Schwibbögen wurde 1740 in Johanngeorgenstadt gefertigt – wohl für die „Bergmette“ der Bergleute, die am 24. Dezember gefeiert wurde. Dieser Schwibbogen zeigt neben zwei Bergmännern und zwei Engeln auch Adam und Eva, einmal vor, einmal nach dem Sündenfall. Das ist kein Zufall: Der 24. Dezember ist in der evangelischen wie in der römisch-katholischen Kirche der Gedenktag für das laut Bibel erste Menschenpaar.
Über Generationen hinweg blieben Schwibbögen Bestandteil vor allem bergmännisch geprägter Weihnachtsfeiern im Erzgebirge, insbesondere im Raum von Johanngeorgenstadt. Entsprechend spiegelten die Motive vieler Schwibbögen den Alltag der Bergleute und ihrer Familien wider. Zum Massenphänomen wurde der Schwibbogen erst im 20. Jahrhundert, bis zu dessen Beginn er überwiegend aus Metall hergestellt wurde. Seitdem hat sich die Konstruktion aus Holz durchgesetzt. Beliebte Varianten zeigen heutzutage Szenen aus der christlichen Weihnachtsgeschichte sowie aus Wald und Heimat. Es gibt einen großen Formenreichtum an Größe, verwendetem Holz und Detailgenauigkeit. Der größte freistehende Schwibbogen – mit einer Breite von 25 m – ist in Johanngeorgenstadt aufgestellt.
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