Die Bildseite der Münze zeigt die drei zentralen Elemente des berühmten Märchens. Links die Müllerstochter mit Spindel, zentral das Rumpelstilzchen, und rechts die Wiege des königlichen Kleinkinds. Der über den Finger des Männchens geschlungene Faden ist ein cleverer Einfall der Künstlerin Katrin Pannicke aus Halle (Saale): „Beim Entwurf kam mir die Idee, den Faden, den Rumpelstilzchen aus Stroh zu Gold spinnt, als ‚roten Faden‘ der Geschichte und als Element der Bildgestaltung zu nutzen. Er verbindet das Dreieck aus Müllerstochter, Wiege und dem Hauptakteur.“
Fast jedes Kind kennt die Geschichte von Rumpelstilzchen und der Müllerstochter. Auch wenn sie, wie für alte deutsche Märchen nicht unüblich, sehr dunkle und grausame Elemente enthält: Ein gieriger Müller drängt einem König seine Tochter auf, indem er ihm vorlügt, die junge Frau könne Stroh zu Gold spinnen. Der ebenso gierige König stellt ihr mehrmals die Aufgabe, über Nacht eine Kammer voll Stroh zu Gold zu spinnen. Bei Versagen droht er ihr mit nicht weniger als dem Tod.
Die Tochter des Müllers vertraut in ihrer Verzweiflung auf die Hilfe eines mysteriösen Männchens. Zwei Nächte in Folge verwandelt er gegen einen kleinen Preis das Stroh für sie in Gold. Doch in der dritten Nacht verlangt er ihr erstgeborenes Kind, sollte sie vom König eines bekommen. Die Frau, nach wie vor ohne Wahl, willigt ein. Der König nimmt sie daraufhin zufrieden zur Frau, und bald darauf bekommen sie ein Kind.
Wo Fuchs und Has‘ sich gute Nacht sagen
Der verspielte Kobold lässt dem Königspaar jedoch eine Chance, das Kind zu behalten: Sie müssen seinen Namen erraten. Scheinbar unmöglich, bis ein treuer Diener das Männchen in seinem versteckten Haus findet, „wo Fuchs und Has‘ sich gute Nacht sagen“. Selbstsicher tanzt und singt das Rumpelstilzchen: „Ach wie gut, dass niemand weiß, dass ich Rumpelstilzchen heiß.“ So lösen die königlichen Eltern das Rätsel und ihre Notlage – und Rumpelstilzchen zerreißt sich vor blinder Wut selbst.
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