Die von der Künstlerin Natalie Tekampe aus Egenhofen gestaltete Münze ist geprägt von der naturgetreuen Darstellung des größtes Nagetieres Deutschlands. Souverän und wild blickt es den Betrachtenden direkt an. Das dichte Fell ist am Rumpf und besonders am Kopf plastisch ausgearbeitet, der Schwanz – die sogenannte Kelle – und die Vorderpfoten sind detailreich umgesetzt. Der Schriftzug ist dem abgerundeten Körper angepasst und trägt zum harmonischen Gesamteindruck bei. Die locker gestaltete Wertseite korrespondiert in gelungener Weise mit der Bildseite.
Auch das dritte Motiv der 20-Euro-Goldmünzenserie „Rückkehr der Wildtiere“ macht auf den erfolgreichen Artenschutz in Deutschland aufmerksam und zeigt ein Wildtier, das fast schon ausgestorben war und inzwischen wieder neue Lebensräume gefunden hat.
Durch menschliche Verfolgung war der Eurasische Biber, ursprünglich in Europa und Asien heimisch, im 19. Jahrhundert in weiten Teilen Europas und fast ganz Deutschland ausgerottet. Nur an der Elbe konnten sich einige Exemplare halten. Dank konsequenter Schutzmaßnahmen und Auswilderungen haben sich die Bestände in den letzten Jahrzehnten wieder deutlich erholt.
Lebensraum des Bibers, der dämmerungs- und nachtaktiv ist, sind langsam fließende und stehende Gewässer mit Gehölzen nahe dem Ufer. Wie kein anderes Tier greift er in seinen Lebensraum ein und gestaltet ihn nach seinen Ansprüchen, indem er Bäume fällt, Burgen und Dämme baut und Bäche aufstaut. Damit schafft er auch für andere Tiere und Pflanzen optimale Lebensbedingungen und trägt zur Dynamik von Gewässerlandschaften bei. Ein Beispiel: Der Eingang zu einem Biberbau liegt zum Schutz vor Feinden immer unter Wasser. Sollte der Wasserstand nicht ausreichen oder zu stark schwanken, erhöht der Biber den Pegel bzw. dessen Konstanz durch den Bau eines Dammes. Dieser vergrößert die Wasseroberfläche und verringert die Fließgeschwindigkeit. Mit diesen „Biberteichen“ schafft das Tier wichtigen Lebensraum für viele Pflanzen, Fische, Amphibien, Insekten und Vögel. Zudem werden dadurch die Ufer befestigt, der Versandung von Flüssen vorgebeugt und Überschwemmungen abgemildert. Vom Biber gestaltete Flüsse bieten also besten Hochwasserschutz.
Der Biber ernährt sich vegetarisch und fällt Bäume nicht nur für den Dammbau, sondern auch, um an Nahrung zu gelangen: Er frisst die schmackhaften jungen Zweige und Knospen aus den Baumkronen und im Winter die Rinde. Sein Familienverband besteht in der Regel aus den Elterntieren und den letzten zwei Jungtiergenerationen. Sie leben in verschiedenen Bauen, die eine Breite von über zehn Metern erreichen können und mehrere Eingänge und Kessel besitzen, wobei der sogenannte Wohnkessel immer in der Mitte eines Baus liegt. Das Revier, das durch Verbindungs- und Fluchtröhren sowie versteckte Ausstiege zusammenhängt, wird von allen Familienmitgliedern mit Bibergeil, einem öligen Sekret aus Drüsen am Hinterkörper, markiert und verteidigt.
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