Über die Münze Deutschland

Von Münze Deutschland war damals zwar noch nicht die Rede, aber unsere Geschichte beginnt 1967: Das Bundesministerium der Finanzen beauftragt die Bundesschuldenverwaltung, eine Verkaufsstelle für Sammlermünzen einzurichten. Der berühmte Name mit der ikonischen Abkürzung VfS wird geboren. Am 6. Dezember beginnt die VfS mit dem Verkauf und Versand (der bis dahin über die Prägestätten abgewickelt wurde), wobei das Sortiment zunächst nur 5-DM-Sammlermünzen umfasst.

Über die nächsten Jahre und Jahrzehnte wächst das Programm. So wird 1970 aus Anlass der bevorstehenden Olympischen Spiele in München die erste 10-DM-Sammlermünze ausgegeben, 2002 zur Einführung des Euro erscheinen die ersten Goldmünzen. Während das Ausgabeprogramm stetig erweitert wird, wachsen auch die Anforderungen an Vertrieb und Vermarktung - und das Gefühl, dass Name und Erscheinungsbild der VfS in die Jahre gekommen sind.

Das führt zur Geburtsstunde der Marke „Münze Deutschland". Am 31. Januar 2020 wird die VfS umbenannt, an ihrer Stelle geht die Münze Deutschland mit neuem Logo und frischem Erscheinungsbild in die Zukunft: ,,Klar, prägnant und hoheitlich - das sind nur einige der Assoziationen, die die Münze Deutschland transportiert", heißt es damals im Kundenmagazin Prägefrisch zur Umstellung und weiter: ,,Die Münze Deutschland ist das Zeichen für Fortschritt, für Innovationskraft und für Dynamik im Hinblick auf die Sammlermünzen. Sie sollen die kommenden Generationen weiterhin begeistern." Das greift auch das Logo auf, zusammengesetzt aus zwei Kreisen und einem halben, die für bereits fertige Münzen stehen und für die nächste, die erst noch entstehen muss - immer und immer wieder.

Was macht die Münze Deutschland?

Organisatorisch ist die Münze Deutschland beim Bundesverwaltungsamt (BVA) verankert (das wiederum beim Bundesministerium des Innern und für Heimat angesiedelt ist), fachlich untersteht es der Aufsicht des Bundesministeriums der Finanzen (BMF). Das BMF hat dem BVA und damit der Münze Deutschland zahlreiche Aufgaben des Münzwesens übertragen. Dazu zählen

• Entwicklung von Innovationen, zum Beispiel in Bezug auf Materialien oder Münzgestaltung
• Vorschläge für das Portfolio des jeweiligen Jahresprogrammes
• die Durchführung von Münzwettbewerben für die einzelnen Münzen, zu denen Künstlerinnen und Künstler eingeladen werden
• die Beschaffung sogenannter Münzronden für die Prägung von Münzen
• die Erteilung von Prägeaufträgen an die deutschen Prägestätten in Berlin, München, Stuttgart, Karlsruhe und Hamburg

Und was hat es mit der Bezeichnung „Original Bad Homburg" auf sich?

Die Bundesschuldenverwaltung, bei der die Verkaufsstelle für Sammlermünzen angesiedelt ist, hatte ihren Sitz in Bad Homburg. Die Spiegelglanz-Münzen wurden von dort Anfang der 1970er-Jahre in einer Noppenfolie an die gewerblichen und privaten Kundinnen und Kunden geschickt. War diese Transportverpackung noch unversehrt, die Noppenfolie also nicht aufgerissen oder aufgeschnitten, galt das als „original". Zusammen mit der Abkürzung für Bad Homburg ergab sich daraus das Qualitätskürzel „oBH" - Original Bad Homburg. oBH-Münzen wurden zu deutlich höheren Preisen gehandelt als Münzen, die nicht mehr original verpackt waren.

Die Noppenfolie ist längst einer deutlich geeigneteren Münzkapsel und hochwertigeren Verpackungen gewichen, ,,oBH" wird inzwischen nicht mehr als Qualitätsbeschreibung für den Zustand einer Münze verwendet, aber eines hat sich nicht geändert: Die Münze Deutschland ist die einzige staatliche und damit offizielle Ausgabestelle für die Sammler- und Gedenkmünzen der Bundesrepublik Deutschland - und jede unserer Münzen eben immer noch ein Original.

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