Auf einer Unterlage liegen mehrere Münzen sowie eine Lupe mit Münze-Deutschland-Logo
Auf einer Unterlage liegen mehrere Münzen sowie eine Lupe mit Münze-Deutschland-Logo

Grundausstattung und Aufbewahrung, Pflege und Dokumentation, Tauschen und Netzwerken: Im zweiten Teil unseres Einstiegs in ein faszinierendes Hobby geht es um viele praktische Aspekte rund um das Anlegen einer Sammlung.

1. Grundausstattung: einfach starten

Viel ist nicht nötig, um mit dem Münzsammeln zu beginnen. Hier einige Gegenstände, die zur Grundausstattung gehören sollten:

  • Lupe oder Mikroskop:Mit einer Lupe erkennen Sie feine Details wie Jahrgänge, Münzzeichen oder Prägefehler deutlich besser als mit dem bloßen Auge. Es gibt auch Ausführungen mit LED-Beleuchtung. Wer noch professioneller auf Münzen gucken will, legt sich ein Münzmikroskop zu.
  • Handschuhe aus Baumwolle: Mit ihnen vermeiden Sie beim Anfassen von Münzen störende Fingerabdrücke oder auch eine Korrosion durch Hautfett.
  • Pinzette mit Kunststoffspitze: Als Alternative zu Handschuhen können Sie eine Münzpinzette mit gummierten Spitzen verwenden.
  • Kataloge und Fachliteratur: Sie helfen Ihnen beim Bestimmen, Bewerten und Einordnen Ihrer Münzen.

Unser Zusatztipp: Im Münzhandel finden Sie oft preiswerte Einsteigersets, die zum Beispiel Lupe, Pinzette und Album oder Kapseln enthalten (siehe nächster Punkt „Aufbewahrung“).

2. Aufbewahrung: die kleinen Schätze schützen

Feuchtigkeit, Licht, Staub, Berührung: Münzen reagieren auf all das durchaus empfindlich. Eine münzgerechte Aufbewahrung ist daher das A und O, um den Zustand und den Wert Ihrer Sammelobjekte langfristig zu erhalten. Als Aufbewahrungsort eignen sich trockene, dunkle Lagerorte: Keller oder Dachböden sind oft zu feucht oder zu heiß – Wohnräume mit konstanter Temperatur bieten sich besser zum Lagern Ihrer Münzsammlung an. Für die Aufbewahrung der Münzen gibt es verschiedene Möglichkeiten:

  • Münzkapseln und -rähmchen: Beide sind dafür geeignet, Ihre Münzen einzeln aufzubewahren und vor äußeren Einflüssen zu schützen. Es gibt sie in unterschiedlichen Größen. Im Handel findet man auch Boxen oder Kassetten speziell für die Aufbewahrung von Kapseln und Rähmchen.
  • Münzalben: Hier werden die Münzen in Einlagen mit Taschen oder passenden Vertiefungen aufbewahrt. Es gibt sie in unzähligen Ausführungen, zum Beispiel als Sammelsysteme oder speziell für bestimmte Serien oder Sammelfelder.
  • Münzkassetten und -koffer: Die repräsentativen Holzboxen oder praktischen Transportkoffer haben meist herausnehmbare Tableaus für die Aufnahme gekapselter Münzen.

Unser Zusatztipp: Vermeiden Sie PVC-Folien, die Weichmacher enthalten – diese können Münzen langfristig schädigen.

3. Reinigung und Pflege: vorsichtig sein

Die richtige Behandlung von Münzen ist ein Kapitel für sich. Für den Start helfen Ihnen einige wichtige Grundregeln – und eine übergeordnete Faustregel: Weniger ist mehr. Fachgerecht aufbewahrt, müssen und sollen Münzen am besten gar nicht gereinigt werden – und wenn, dann nur so selten und schonend wie möglich.

  • Bei den meisten modernen Münzen, die aus Silber, Gold oder unedlen Metallen geprägt wurden, ist normalerweise keine Reinigung erforderlich. Gerade Edelmetalle wie Silber und Gold verschmutzen kaum, Gold oxidiert zudem in der Regel nicht und läuft deshalb nicht an.
  • Bei Münzen, die mehrere Jahrhunderte alt sind, etwa antiken Kupfermünzen oder Silbermünzen aus dem Mittelalter, gehört eine Patina zum Erscheinungsbild. Aber auch bei neueren Münzen werden natürliche Verfärbungen von Sammlern geschätzt und erhöhen den Wert der Münze. Also auch hier: keine Reinigung.
  • Sollte eine Grundreinigung, zum Beispiel bei verschmutzten Umlaufmünzen, nötig sein, achten Sie darauf, bei der Pflege zum Schutz Ihrer Hände immer Gummi-Handschuhe zu tragen und die Münzen nur am Rand anzufassen.
  • Grundreinigung: Leichte Verschmutzungen können mit einem weichen Pinsel und milder Seifenlauge entfernt werden. Bei hartnäckigeren Verschmutzungen die Münze etwas länger in der Seifenlauge belassen. Die Münze unter klarem Wasser spülen und mit einem Poliertuch trocken tupfen (nicht reiben, das könnte der Münze schaden).
  • Reinigungsbad: Münzen aus der Zeit ab Mitte des 19. Jahrhunderts können oft in einem Tauchbad aus warmem Wasser und Spülmittel gereinigt werden – ca. 30 Minuten einweichen lassen und anschließend vorsichtig trocknen. Wichtig: Münzen am besten immer einzeln reinigen, sie dürfen sich beim Reinigen nicht berühren oder aufeinander liegen. Vor allem niemals Münzen aus verschiedenen Metallen in einem Tauchbad mischen. Im Münzhandel gibt es fertige Reinigungsbäder für verschiedene Metalle.

Unser Zusatztipp: Probieren Sie jede Reinigungsmethode vorsichtshalber zunächst an möglichst geringwertigen Münzen aus.

4. Dokumentation: alles im Blick haben

Mit einer gut geführten Dokumentation behalten Sie nicht nur den Überblick über Ihre Sammlung, sie hilft Ihnen auch beim Wiederverkauf und zu Versicherungszwecken, falls Ihre Sammlung gestohlen wird oder Schaden nimmt.

  • Katalognummer, Jahrgang, Herkunft, Material, Erhaltungszustand und Kaufpreis: Diese Angaben sollten Sie auf alle Fälle festhalten. Zusätzlich können Sie auch ein Nummerierungssystem einführen, bei dem jede Münze eine eigene Kennzahl bekommt.
  • Digitale Tools oder Apps erleichtern die Erfassung und ermöglichen eine schnelle Suche nach bestimmten Münzen bzw. Informationen. Wenn Sie Ihre Dokumentation digital anlegen, sollten Sie auf regelmäßige Back-ups achten, zum Beispiel auf einem USB-Stick oder in einer Cloud.
  • Fotos jeder Münze sind hilfreich, um ihren Zustand zu dokumentieren. Von Besonderheiten der Münze (zum Beispiel Prägefehlern) können Sie auch Detailfotos aufnehmen.

5. Tausch, Community, Messe: sich vernetzen

Münzen zu sammeln, macht in Gesellschaft doppelt Spaß. Der Austausch mit Gleichgesinnten bringt neue Erkenntnisse und erhöht die Chance, für die Sammlung passende oder seltene Stücke zu erstehen.

  • Tauschbörsen und Sammlergruppen: Andere Münzinteressierte finden Sie schnell und einfach online (etwa in Foren oder Social-Media-Gruppen) oder regional vor Ort.
  • Numismatische Messen: Auf Veranstaltungen wie der World Money Fair in Berlin (jährlich Ende Januar/Anfang Februar) können Sie die ganze Vielfalt der Numismatik erleben, Ihre Sammlung um exklusive Prägungen oder spezielle Stücke ergänzen und spannendes Fachwissen erwerben.
  • Münzvereine: Eine Mitgliedschaft in einem Münzverein erleichtert den Zugang zu Fachliteratur, Treffen und Workshops. Wenn Sie im Netz das Suchwort „Münzvereine“ nutzen, werden Sie schnell fündig.

Wir wünschen Ihnen viel Freude beim Anlegen Ihrer Münzsammlung. Wie die ersten Schritte aussehen und welche Fragen Ihnen beim Einstieg helfen, erfahren Sie im ersten Teil von „Münzen sammeln leicht gemacht“.

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