Frontansicht eines halben Frauengesichts mit goldenem Flitter
Frontansicht eines halben Frauengesichts mit goldenem Flitter

Gold ist das beliebteste und begehrteste Edelmetall der Menschheit. Schon der legendäre König Krösus ließ in Lydien im sechsten Jahrhundert v. Chr. Goldmünzen prägen, von Midas bis Rumpelstilzchen ranken sich Mythen und Märchen um das Edelmetall, das außer in der Antarktis auf der ganzen Welt zu finden ist. Hier zehn interessante Fakten.

1. Auf Vorrat

Der weltweit größte Goldvorrat befindet sich nicht an dem Ort, wo man ihn wahrscheinlich vermuten würde – in Fort Knox –, sondern in der Federal Reserve Bank of New York. Die über 500.000 Goldbarren machen rund 25 % der weltweiten Goldreserven aus und sind überwiegend im Besitz ausländischer Regierungen. Auch ein Teil der deutschen Goldreserven ist dort eingelagert.

2. Gewichtsangaben

Das Gewicht von Gold wird als „Unze“ oder „Feinunze“ angegeben. Doch aufgepasst – die beiden Begriffe sind keine Synonyme: Während eine Unze 28,35 g entspricht, sind eine Feinunze 31,1034768 g. Das Gewicht der Feinunze – im Englischen „troy ounce“ – geht zurück auf die französische Stadt Troyes, wo im Mittelalter ein Gewichtssystem für Edelmetalle und Edelsteine entwickelt wurde. Eine Feinunze entspricht 480 Grains, ein Grain wiederum sind 64,79892 mg. Unsere deutschen Goldmünzen, die derzeit in 20-, 50- und 100-Euro-Nominalen ausgegeben werden, sind aus einer 1/8, 1/4 und 1/2 Feinunze Gold geprägt.

3. Erstaunlicher Fundort

Gold findet sich auch – im menschlichen Körper. Durchschnittlich sind es ca. 0,2 mg, die vor allem im menschlichen Blutkreislauf enthalten sind. Aufgenommen wird es vor allem über die Nahrung und Trinkwasser, da kleinste Goldpartikel auch in der Natur vorkommen. 

4. Geschmacklos

Über Geschmack lässt sich bekanntlich (nicht) streiten und ob ein Steak tatsächlich mit Blattgold überzogen werden muss, ist auch Geschmackssache, aber: Gold selbst schmeckt nach nichts. Bezogen aufs Essen, ist es lediglich ein natürlicher Farbstoff und hat keinerlei eigenes Aroma.

5. Reizlos

Chemisch betrachtet, ist Gold inert. Das bedeutet, es ist sehr reaktionsträge und reagiert zum Beispiel nicht mit Luft oder Wasser. Dadurch rostet es nicht, behält immer seinen Glanz (Silber muss man putzen, Gold nicht) und verursacht auch keine Hautreizungen – sicherlich einer der Gründe, warum Goldschmuck so beliebt ist.

6. Go for Gold?

Die Goldmedaillen, die bei Olympia vergeben werden, sind aus – Silber. Sie werden lediglich mit ca. sechs Gramm Gold überzogen. Nur bei den Olympischen Spielen in Stockholm 1912 waren die Goldmedaillen tatsächlich aus Gold.

7. Das hat sich gewaschen

Das Goldwaschen in Flüssen und Bächen gilt als einfache Methode, Gold zu finden (ein entsprechendes Goldvorkommen vorausgesetzt). Da das Edelmetall schwerer ist als andere Stoffe, setzt es sich gut ab. Der legendäre Klondike-Goldrausch Ende des 19. Jahrhunderts wurde auch von diesem Umstand befeuert. Im antiken Königreich Kolchis, das im heutigen Georgien lag und als besonders goldreich gilt, wurden antiken Historikern zufolge Schaffelle eingesetzt, um Gold zu waschen.

8. Goldwasser

Apropos Gold im Wasser: In den Weltmeeren sind große Mengen an Gold gelöst. Schätzungen gehen von 10 bis 20 Tausend Tonnen aus. Die Förderung wäre so aufwändig, dass sie sich trotz deutlich steigender Goldpreise nicht lohnt.

9. Wachsweich

Reines Gold ist so weich, dass es mit den Händen geformt werden kann. Eine Unze Gold kann so ausgerollt werden, dass sie 100 Quadratmeter bedeckt oder sich auf eine Länge von über 80 km erstreckt.

10. Kein Stein der Weisen

Viele Alchemisten im Mittelalter haben es unter Gefahren für Leib und Leben versucht (und dabei zahlreiche andere wissenschaftliche Entdeckungen gemacht), keiner hat es geschafft: aus unedlen Metallen Gold herzustellen. Tatsächlich ist Gold kosmischen Ursprungs und entstand vor vielen Millionen Jahren durch eine Supernova. Durch Einschläge von Meteoriten gelangte es auf die Erde. Die gigantische Energie, die nötig wäre, um Gold herzustellen, könnte theoretisch in einem Kernreaktor bzw. Teilchenbeschleuniger erzeugt werden, aber dieser Prozess ist alles andere als rentabel.

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